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Beobachtungsprojekte
Die Mitglieder des Vereins betreiben verschiedene, dauerhafte Beobachtungsprojekte mit den Instrumenten der Sternwarte. Auf dieser Seite finden Sie mehr zu einigen dieser Aktivitäten, an denen Sie gerne teilnehmen können.
Radioastronomie: Sternschnuppen zählen mittels Meteor Forward Scattering
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Die Arbeitsgemeinschaft Radioastronomie der Volkssternwarte schuf eine Anlage um automatisiert Sternschnuppen zu zählen und auszuwerten.
Hierbei benutzen wir das GRAVES Radar aus Frankreich, welches eigentlich Weltraumschrott aufspürt. Wir machen uns dieses zu Nutze und können damit Meteore (=Sternschnuppen) detektieren, auch tagsüber und bei bewölktem Himmel.
Wir horchen mit einer Antenne sowie einem kleinen USB-Receiver mit einem Mini-PC auf dessen Frequenz. Wenn ein Meteor die Luft ionisiert, reflektiert diese das Radar und wir können es dadurch kurzzeitig durch die Reflexion empfangen - hören und sehen. Diese ionisierte Luft ist auch die Leuchterscheinung am Himmel, die wir als Sternschnuppen kennen.
Durch automatisierte Skripte und Algorithmen erstellen wir "live" Auswertungen von Häufigkeitsverteilungen von Sternschnuppen - so können wir Sternschnuppenströme wie die Perseiden, Geminiden und Quadrantiden experimentell nachweisen, messen und in Diagrammen visualisieren.
Das nebenstehende Bild zeigt eine aktuelle Auswertung, dargestellt sind die durchschnittlichen Stundenraten pro Tag
(wird alle 15 Minuten aktualisiert).
Bei Interesse freuen wir uns über eine Nachricht an vsw-radioastronomie @ lists.sternwarte-muenchen.de (ohne Leerzeichen). |
Nachweis von Exoplaneten: Planeten um andere Sterne
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Etwa 350 Exoplanetensysteme sind bekannt (Stand Mai 2009). Davon wurden ca. 60 mit der Transitmethode entdeckt. Fast jeden Monat kommt ein neues System dazu. Etwa 20 Transitplaneten haben Amplituden ≥ 0,014mag. Einige dieser Sterne wurden an der Volkssternwarte untersucht. Dabei wurde eine DSI-3 mit verschiedenen Teleskopen kombiniert. Für ein gutes Ergebnis ist nicht unbedingt der Optikdurchmesser entscheidend. Viel wichtiger ist die Bildbearbeitung, die im Wesentlichen aus der Addition großer Bilderzahlen besteht, um über die Statistik Meßschwankungen herrauszumittel. Bei mehreren Sternen war ein erfolgreicher Exoplanetennachweis möglich.
→ Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Internetseite unseres Mitglieds Bernd Gährken: www.astrode.de/exoplaneten.htm |
Erforschung von Kleinplaneten durch Sternbedeckungen
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Immer wieder laufen von der Erde aus gesehen Kleinplaneten unseres Sonnensystems vor Sternen vorbei. Dabei wird der Stern typischerweise für einige Sekunden vollständig unsichtbar. Diese Ereignisse erlauben es mit vergleichsweise einfachen Mitteln, interessante Erkenntnisse über die Kleinplaneten, ihre genauen Bahnen und mitunter über die bedeckten Sterne zu gewinnen.
Hier die Verfinsterung des 9,9mag Sterns TYC 1228-00368-1 durch den Kleinplaneten 144 Vibilia am 25.01.2011, beobachtet von unserem Mitglied Bernd Gährken.
→ Weitere Informationen hierzu finden Sie auf seiner Internetseite: www.astrode.de/vibilia.htm |
Beobachtung der Internationalen Raumstation (ISS)
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Die künstlichen Erdsatelliten, vor allem die Internationale Raumstation ISS, können mit den Geräten der Volkssternwarte mit erstaunlichen Details abgebildet werden. Verschiedene technische Herausforderungen wurden hier gemeistert, um die zeitliche Entwicklung der Objekte zu verfolgen und vielleicht sogar einen Raumfahrer direkt erfassen zu können.
→ Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Internetseite dieser Arbeitsgruppe unserer Mitglieder Josef Huber, Tobias Lindemann und Dr. Klaus Nagel: www.tracking-station.de |
Beobachtungen am 80 cm Großteleskop
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Wie erstaunlich viel man mit einem großen Teleskop, entsprechender Technik und gutem Beobachtungsgeschick auch als Amateur in der Großstadt erreichen kann, zeigt unser Mitglied Bernd Gährken. Seine Arbeit orientiert sich an der Profi-Astronomie und beeindruckt immer wieder durch die herausragenden Ergebnisse.
→ Weitere Informationen hierzu finden Sie auf seiner Internetseite www.astrode.de. |
Beobachtung sehr junger oder sehr alter Mondsicheln
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Rund um Neumond ist die Mondsichel nur sehr dünn und daher extrem schwierig zu beobachten. Einige Mitglieder der Volkssternwarte unter der Federführung von Martin Elsässer stellten sich dieser besonderen Herausforderung und so gelang ihnen, was niemand für möglich gehalten hatte: Sie konnten die Mondsichel nur 5 Minuten nach Neumond fotografisch festhalten. Das war Weltrekord!
→ Mehr zu diesem spannenden Thema finden Sie hier: www.mondatlas.de |
Systematische Beobachtungen der Planeten und ihrer Monde
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Bedeckung der Uranus-Monde am 13.08.2007
Bedeckungen und auch Verfinsterungen der Uranus-Monde untereinander ereignen sich nur alle 42 Jahre während eines Zeitraumes von 1 - 2 Jahren. Dabei stellt neben dem sehr großen Helligkeitsunterschied zwischen Uranus und seinen Monden (Uranus ist rund 1.500 mal heller!) die Nähe der Monde zum Planeten und ihre geringe Helligkeit (ca. 14. Größe) hohe Anforderungen an die Ausrüstung. Bei der letzten Gelegenheit um das Jahr 1966 waren die technischen (und himmelsmechanischen) Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beobachtung noch nicht gegeben. Aufgrund des enormen Fortschritts in der Instrumentierung bietet sich deshalb heute auch dem Amateurastronomen jetzt die Möglichkeit, Pionierarbeit zu leisten!
Lichtkurve der Helligkeitsänderungen im Verlauf einer gegenseitigen Bedeckung der Uranus-Monde Umbriel und Ariel am 13.08.2007 zwischen ca. 04.40 Uhr (MESZ) und 05.20 Uhr (MESZ), errechnet aus Serienaufnahmen mit Digitalkameras von Michael Parl und Claus-Peter Heidmann am 80 cm-Reflektor sowie am 10-Zoll-Schaer-Refraktor der Volkssternwarte München. |
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